Das falsche Kleid 4 – Kinder und Kleidung

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Aus meiner Erfahrung als Mutter kann ich folgendes fix sagen:

Kinderkleidung muss vor allem eines sein: WASCHBAR!

Es schadet auch nicht, wenn sie aus Materialien besteht, die einigermaßen ROBUST sind.  Als Mutter wünsche ich mir weiters, dass meine Kinder in NATÜRLICHEN Materialien herumlaufen -soweit möglich (Thema: Regen!)

Die Stücke dürfen, das weiß ich sicher, nicht einschneiden oder kratzen! Kind muß darin auf Bäume kraxeln und bis in den Himmel schaukeln können. Hosen brauchen nicht vorab kaputt zu sein, das schaffen alle Kinder, die ich kenne, selber. Sandbestrahlung inklusive.

Shirts benötigen, solange die Kids weder schreiben noch lesen können, eigentlich keine Sprüche. Egal wie weise, egal wie lustig.

Die Kinder brauchen das nicht!

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Die Sprüche auf Babystramplern sind für die Eltern! Das ist ja per se nichts schlechtes, denn Babies für die erschöpften Eltern anzuziehen um denen das Ertragen der anstrengenden Zeit durch ein Schmunzeln zu erleichtern, ist ja okay. Und hilft mit Sicherheit eben auch dem Baby.

Aber irgendwann oder womöglich auch von Anfang an, sollte man seine Kinder für die Kinder anziehen.

Kinder wissen eigentlich immer was sie wollen und vor allem ganz besonders, was sie NICHT wollen. Und das gilt auch für Kleidung.

Da gibt es Kinder, die ganz genaue Vorstellungen haben. Und das muss sich überhaupt nicht mit irgendetwas decken, das frau über Farbenlehre, Sinnhaftigkeit oder Temperatur-Anpassung gelernt hat. Das kann durchaus herausfordernd sein.

Und es gibt die, die sich bezüglich Kleidung praktisch überhaupt nicht äußern. Sie mögen nur die Etiketten nicht im Nacken, weil die kratzen.

Und dann gibt es zwischen diesen beiden Extremen eine unendlich Variation an zwischendurch-Typen. Kinder sind so vielfältig wie das Leben.

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Wer seinem Kind den Raum läßt, wird beobachten können, wie sie sich entwickeln. Und das, bis zu einem gewissen Zeitpunkt, ohne sich viel von außen beeinflussen zu lassen.

Sie haben ihren eigenen Stil, ihren eigenen Kopf.

Geht man allerdings los und will für sein persönliches Unikum einkaufen, dann trifft man auf vorgefertigte Klischees im Kleiderformat. Die Modeindustrie ist, was die Aktualität ihrer Rollenbilder  anbelangt, so up-to-date wie Schubert in einem Rave-Club.

Was sie bieten sind Prinzessinnen und Superhelden. Aus.

… Kinder sind deutlich vielfältiger als das!

Sie sind Lausmädchen und Märchenbuben, alle sind sie Entdecker und alle haben sie ihre Theorien über wieso-weshalb-warum irgendwas.

Wenn man ihnen ihre Freiheit läßt, dann brauchen Kinder keine Modehäuser, die ihnen sagen, was sie anziehen müssen um sich wohl zu fühlen.

Denn Kinder wissen, worin sie sich wohlfühlen.

Anmerkung zum Bild: Bub oder Mädel? Egal. Aber 2 verschiedene Socken!

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Geht man online oder auch real in ein Bekleidungsgeschäft, dann ist von alldem nur wenig zu sehen.

Wohlfühlen, sich selber darstellen, das ist nicht das Ziel der Modehäuser.

Wenn man die Augen öffnet, ist diese Masche sehr leicht zu durchschauen. Das zeigt in diesem Video die 8-jährige Daisy. Ihr reicht die öffentliche Dummdarstellerei von Mädchen. Sie hängt am Ende, die cooleren Bubenshirts hinüber in die Mädchenabteilung.

Tja.

Es gibt mittlerweile schon einige Labels, die geschlechtsneutrale Kleidung in der Kinderabteilung bieten.  Zu lesen in der Huffington Post oder hier in der Welt.

Ich habe sowas bisher noch nirgends gesehen.

Wenn mir auch der Schritt ein wenig radikal erscheint, also das Auflösen der Buben- und Mädchenabteilungen, so wünsche ich mir doch, dass sich die Modehäuser an die heutige Realität annähern. Das bedeutet eben auch Röcke mit Dinosauriern und Robotern und rosa Shirts für Buben (Männer tragen ja auch rosa Hemden!)

Es wäre doch interessant zu beobachten, wie und auch ob sich unsere Kinder verändern würden, würden die Modeketten dieser Welt aufhören sie in Prinzessinnen und Soldaten zu trennen.

Bis dahin bleibt nur das Nähen!

PS: Ich bin auf eure Meinungen gespannt! Ich mache mir meine gerade erst!

Alle Beiträge zu dieser Serie findet ihr hier: