Jetzt bin ich ja schon locker 3 Wochen off Insta. Anfang Mai habe ich mir einen Ruhemonat genommen. Von Facebook bin ich ja schon über ein Jahr lang weg.
Wie geht es mir damit?
1.) Machen sie eine typische Handbewegung
Der Anfang, sprich die ersten Tage, war schon eigenartig. Ich habe mich immer wieder ertappt, dass ich das Handy ohne Grund plötzlich in der Hand hatte und .. wohl nachschauen wollte. Aber darauf war ich ja gefasst. Mittlerweile greife ich nicht mehr danach. Das Handy liegt irgendwo rum und der häufigste Verwendungsgrund sind die Podcasts, die ich so gerne höre.
2.) Ein paar Leute sind weg
Ich folge auf Instagram im wesentlichen Zeitungen. Nachrichtenmedien. Die haben einen guten Insta-feed. Allesamt. Die ganzen Nähdamen hatte ich sukzessive schon länger abgedreht, weil ich da keine Inspiration mehr darin fand. Es ist leider immer dasselbe.
Abseits der Medien habe ich eine kleine Selektion an Freundinnen, (ehemaligen) Bloggerinnen und inspirierenden Frauen, denen ich meine Aufmerksamkeit schenke. Die fehlen mir wohl ein bißchen. So wie mir auch die Kurznachrichten fehlen, die ich schon sehr schätze. Aber für einen Monat, so meine ich, ist das alles kein Problem.
3.) Die Zeit wird zum Garten
Ich habe persönlich den Eindruck, dass die so gewonnene Zeit im Garten steckt. Ich kann mich auch täuschen, aber meine Wahrnehmung sagt mir, ich stecke meine Zeit ins Grün. Und wenn es mir auch schwer fällt zu glauben, dass ich wohl Stunden (also mehr als eine) am Tag am Handy rumgefummelt habe, so will ich für meine Unschuld meine Hand nicht ins Feuer legen müssen. Wenn ich mir nämlich ein Timelimit am Handy einstellt habe, dann habe ich es nämlich immer noch erreicht. Seufz.
Grüne Zeit gewonnen also.
4.) The Magic 100
Seit einer Weile schon halte ich meine Insta-Abonnements, also die Zahl jener Leute, denen ich folge, so um die Hundert rum. Der Algorithmus zeigt einem sowieso nicht alles und außerdem leiern sich manche Accounts irgendwie aus. Irgendwann hat man doch alles gesehen und es wiederholt sich nur mehr. Die passen dann nicht mehr. Kann man ruhig ababonnieren. Wenn ich zurückkomme, werde ich da wieder entschlacken.
5.) Kein Austausch
Im übrigen bin ich neulich in einem Gespräch mit einer Freundin draufgekommen, dass ich in keinem einzigen sozialen Netzwerk (wie sie sich ja gerne nennen, es aber meines Erachtens nicht sind) auch nur annähernd so etwas wie Austausch mit anderen Menschen erlebe. Wenn ich jemanden interessant finde, dann will ich die Leute als Komplettes wahrnehmen. Dieses Getippe und diese kurzen Meldungen erachte ich für einen echten Kontakt oder eben Austausch als völlig unzufriedenstellend. Da bin ich wohl altmodisch. Finde das dann doch gut so. Dieses oberflächige Getue, ist nix für mich. Ich mag Menschen ganz. Mit Haut und Haar. In Echtzeit. Yesss!
6.) Ich fotografiere weniger
Jedes mal wieder, wenn ich so eine Auszeit nehme, stelle ich nach einer Woche fest, dass ich schlicht aufgehört habe zu fotografieren. Das ist einerseits schlimm, weil ich gerne mit offenen Augen durch meine Stadt gehe und mich daran erfreue, was ich dann so alles entdecke. Und wenn ich im Insta-off bin, dann mache ich das deutlich weniger. Ob mir da was entgeht?
Na, und wenn schon. Eine Auszeit ist eine Auszeit. Für meine Augen, für meine Kamera, für mein Hirn, das dann mal eben nicht ständig auf der Suche ist.
Auszeit eben.
Lustiges Bit am Rande: jedesmal noch, wenn ich dann wieder zurückkehrte, erhielt ich mindestens einen Kommentar, der die Verwunderung ausdrückte, wie schnell die Zeit doch vorbeigegangen ist. Dass jemand das Gefühl hat, sie hätte einmal kurz mit den Augen geblinzelt und ich bin schon wieder da. Und jedesmal noch denke ich mir dann: „Wow, was ich in so einem Augenblinzler alles erlebt und gemacht habe!“
Schon schräg.