Die gute, alte Zeitung und ihre Aufgabe: #gogetanabo

Es ist uns ja allen klar, dass richtige Zeitungen (im Gegensatz zum Boulevard – das muss man in Österreich leider immer extra anmerken) eine demokratiepolitische Aufgabe haben. Sie überwachen die Mächtigen und sie decken auf, wenn dabei Grenzen überschritten werden. Schaut man genau hin, ist es ein stetiger Kampf. Die Medien gegen die Macht. So war es immer und es wird wohl auch immer bleiben.

Die Zeitungen ihrerseits stellen Journalisten an und bezahlen diese mit dem Geld, das sie durch den Verkauf des Blattes machen. Und da sind es die Abos, die ins Gewicht fallen. Und auch die Werbung, die man gegen Gebühr schalten kann. In Zeiten des Internets ist das natürlich gewaltig schwieriger geworden. Alle Zeitungen kämpfen damit, dass ihnen das Geld ausgeht. Die Leute informieren sich heutzutage über soziale Netzwerke … wobei informieren vermutlich das falsche Wort ist.

Die Mächtigen finden das meist eher gut. Das Geld, das per Presseförderung oder Anzeigen verteilt wird, kann man gut benutzen um Leute gefügig zu machen. Die meisten Chefredakteure sind allerdings nicht so die Kuschelhäschen. Schaut man in diverse Diskussionsrunden, dann ist schnell klar: So jemand grinst einen nicht einfach freundlich an und sagt „Mach‘ ma, Chef!“ (Ich rede eben von den seriösen Blättern. Die haben allesamt recht hantige Typen an der Spitze.)

Nein, nein, diese Sorte Mensch kämpft. Und sie kämpfen mit Texten. Ob sie jetzt konservativ oder links sind, spielt dabei eine erstaunlich kleine Rolle. Jeder von denen hat noch gebissen, wenn es eng wurde.

Was will ich euch damit sagen?

Nun, ohne den Spiegel und den Falter wäre vermutlich der Unterleiberl H.C. noch Vize im Land und der abgeschleckte Kurz sein Chef. (Ich mag seine Friseur sowas von überhaupt nicht .. um nicht zu sagen: ich behaupte, das ist gar keine Frisur.) Nixon hätte die zweite Amtszeit hindurch noch so einiges angestellt, das wir nie erfahren hätten und wo die Welt wäre, hätte der Trump nicht dem Medienwind entgegentreten müssen, der im entgegenwehte, wage ich mir gar nicht auszumalen. Es ist völlig klar, dass er hauptsächlich deswegen nicht wiedergewählt wurde, weil die Medien über all die Jahre all den Schrott berichteten, den er verbockt hatte und ein ausreichender Teil der Bevölkerung dadurch imstande waren, sich ein Bild von ihm zu machen, abseits der eigenen Selbstinszenierung.

Wobei Amerika medientechnisch ein eigenes Blatt ist. Das blättere ich euch ein anderes mal noch extra auf. Was aber immer klar ist, ist die Rolle der Medien.

Und wenngleich sie sich auch manchmal im Ton vergreifen, erfüllen sie ihre Aufgabe bzw. kämpfen sie darum ihre Aufgabe zu erfüllen.

Deswegen rate ich euch heute ein Abo bei einer Zeitung eurer Wahl abzuschließen. Bitte kein Boulevardblatt! Sucht euch was raus, das euch anspricht. Es gibt fast immer Testabo-Angebote. Es gibt Abos, die das Papier vor die Wohnungstür legen und Digitalabos fürs Pad oder den Computer. Wichtig ist dabei, dass das Medium erhalten bleibt. Nebeneffekt ist meist ein besser informierter Bürger.

Ich krieg‘ den Standard nach Hause und das Profil, die Presse lese ich digital (mit Abo). Ich habe ein Digitalabo bei der NYTimes und eines bei der Washington Post. Und heute suche ich mir mal wieder ein deutsches Blatt heraus, das ich testen werde. Ich tippe mal auf die FAZ. Schaumamal. In letzter Zeit (hihi, die hatte ich jahrelang abonniert! 😉 kommen die deutschen Medien etwas unterrepräsentiert bei mir rüber. Ich liiiiebe den Guardian (das ist allerdings Großbritannien). Wobei der tatsächlich beinahe alles ohne Bezahlschranke online stellt. Ich muss mir das mal genau anschauen.

Ihr braucht natürlich nicht so durchknallen, wie ich das tue. Ich bin da eine stolze Nerdin, aber ich denke, wer es sich leisten kann, sollte seinen Beitrag leisten um die Demokratie zu stützen. So seh ich das!

Für die oben abgebildete Ausgabe des Falter bin ich extra zur Trafik gelaufen. Das ist ein Stück österreichische Geschichte!