gelesen KW 12 – Corona in den USA und welche Unterschiede es da gibt

Corona ist ja überall. Auch in den Vereinigten Staaten. Auch wenn das die dort amtstragende Regierung nicht so recht wahrhaben wollte. Es hat lange, womöglich zu lange, gedauert bis Maßnahmen ergriffen wurden, die die heranrollende Zukunft mit einer reelen Chance verändern könnten.

Ganz zu Beginn seiner Amtszeit hat der Tr das Epidemie-Team gekündigt, das ein wachsames Auge auf alle aufkommenden Viren weltweit haben sollte. Es war von Präsident Obama aufgestellt worden. Damals als alle Angst vor Ebola hatten. Dieses Team an Experten, die einen Plan hatten von wiewaswowenn, die haben da drüben jetzt real richtig gefehlt. Wochenlang wurde das Virus von Trump und Fox News heruntergespielt. Alles sei nur „halb so schlimm“. „Die Demokraten machen die Sache größer als sie ist, nur um dem Präsidenten damit zu schaden.“ und überhaupt „Die Grippe tötet jedes Jahr 10.000de Amerikaner. Und kein Hahn kräht danach!“

Mal ganz abgesehen davon, dass die Reaktion spät kommt, haben die USA noch ein paar Extraprobleme, die sie zu lösen haben.

Weil „Gesundheitssystem“ und so.

Hier ein paar Hindernisse, die die Regierung dort nämlich noch zusätzlich zu meistern hat.

1.) Arztbesuche kosten Geld. Krankenhausaufenthalte noch viel mehr

In den Staaten müssen das etwa 27 Millionen Menschen aus der Portokassa, also komplett selber, bezahlen. So viele Menschen, so wird geschätzt, sind in den Staaten unversichert. Weiters kosten Arztbesuche auf der anderen Seite des Ozeans deutlich mehr als bei uns. Weil „das reguliert ja der freie Markt“.

Laut diesem eindrucksvollen Video, in dem die Abgeordnete Katie Porter den Chef der Gesundheitsdienste gut durchgrillt, kostet in den Staaten eine Testung auf Corona – also das gesamte Prozedere, in dem ja zuerst mal die Grippe ausgeschlossen wird, bevor man auf den aktuellen Feind der Menschheit testet, und das so ja nur in einem Krankenhaus durchgeführt wird, also das ganze Drumherum kostet geschätzt so um die 1300 Dollar.

Und das in einem Land, in dem 30% der Bevölkerung keine 400$ für spontane Notfälle im Haushalt haben.

Wie sich das auf die Zahl der Testungen auswirkt, dürft ihr euch gerne selber ausmalen.

2.) Es gibt für viele keinen bezahlten Krankenstand

Wenn man in den Staaten zu jenen gehört, die es nicht „geschafft“ haben (Anmerkung: vom Tellerwäscher zum Millionär, ihr wisst schon!), na dann Danke. Dann hat man echt ein Problem. Dazu gehört unter anderem, dass niedrige Einkommensschichten, also alle billigen Arbeitskräfte, keinen Anspruch auf einen bezahlten Krankenstand haben.

Was zur Folge hat, dass die Menschen einfach krank in die Arbeit gehen.

Fatal.

3.) Keine Meldepflicht. Unregistrierte Einwanderer

Eigentlich weiß niemand so wirklich wie viele Menschen in den Vereinigten Staaten leben, denn es gibt keine Meldepflicht. Alle 10 Jahre wird bei der Volkszählung gezählt, wer sich halt so zählen lässt.

Vor allem Menschen die illegal in das Land gekommen sind, verbringen schon mal ihr gesamtes Leben unregistriert.

Diese Menschen fallen durch alle Register. Und: es sind nicht so wenige. Vor allem im Süden der USA dürften Millionen Menschen leben von denen offiziell keiner weiß.

Der Virus unterscheidet aber derlei Trivialitäten nicht. Er springt von Gemeldet zu Ungemeldet und wieder retour. Alles kein Problem.

Inwiefern sich diese Menschen in ein Krankenhaus begeben, wenn die „Gefahr“ besteht, dass ihre Daten im Anschluß an die Behörde weitergegeben werden, die sie dann abholt und an die Grenze bringt, bleibt abzuwarten. (Anmerkung: das tut die amtierende Regierung nämlich)

So.

Ich für meinen Teil werde heute vermutlich einen Spaziergang machen. Heute wird’s ja noch schön. Am Wochenende kommt dann der Winter wieder. Hoffentlich gibt das Fernsehprogramm dann was her. Und damit meine ich was anderes als CORONA!!!!

Bild: Photo by Dakota Corbin on Unsplash