gelesen KW 27 – Viertagewoche und wie man diesselbe Arbeit in weniger Zeit erledigen kann

 

Viertagewoche klingt ja schön, finde ich. Viertagewoche klingt richtig gut, finde ich. Stell dir vor das Wochenende fängt am Freitag an. Stell dir vor deine Freizeit, deine Erholzeit, deine Freiheit wird um einen Tag mehr und das bei gleichbleibendem Gehalt.

Klingt zu schön um wahr zu sein, zumindest in einem Land in dem die Regierung zuletzt die Arbeitszeit auf „freiwillige“ 60 Stunden pro Woche erhöht hat?

Aber das ist ein anderes Thema. Und ja – für meine deutschen Leserinnnen – die Kurz Regierung hat in Österreich die Arbeitszeiten verändert. Noch gemeinsam mit der FPÖ

Aber darum geht es mir nicht heute. Ich habe im Standard einen Artikel gelesen über ein mindestens 4 Jahre lang laufendes Experiment in Island. Bei dem im Auftrag der Regierung insgesamt 1,5 Prozent der arbeitenden Bevölkerung in die Viertagewoche wechselten.

Das ist ja jetzt schon mal ein wertvoller Ansatz. Nicht meckern, sondern ausprobieren. Daten sammeln. Vorrangegangene Studien kamen beinahe alle zu dem Ergebnis, dass die Mitarbeiter entspannter waren, glücklicher und in einer nicht geringen Anzahl der Fälle, stieg die Produktivität.

Wie macht man das?

Nun, jetzt kommt der lustige Teil, der gleichzeitig bitter und grausam ist. Ich zitiere: 

Man versuchte Produktivitätseinbußen zu verhindern, indem die
Arbeitsroutinen der Versuchsteilnehmer überarbeitet wurden. So gab es
zum Beispiel kürzere Meetings, oder es wurden Termine und Aufgaben, die
sich ersatzlos streichen ließen, gestrichen.

 

Auch Microsoft Japan testete reduzierte Arbeitszeit für einen Monat und verglich die Zahlen dann mit dem Vergleichsmonat aus dem Vorjahr (das war 2019 – also noch vor der Pandemie). Wie haben die das gemacht?

 

…. So durften beispielsweise Besprechungen maximal 30 Minuten dauern, auch
sollten mehr Videokonferenzen abgehalten werden, um lange Anfahrten zu
vermeiden. Das schlug sich in den Zahlen nieder: Die erbrachte Leistung
im Untersuchungszeitraum steigerte sich um knapp 40 Prozent – gemessen
am Umsatz pro Kopf. …

 

Zusammenfassend kann man sagen, sie haben effektiver gearbeitet. Einiges von dem Schrott, mit dem sich viel zu viele Menschen herumschlagen müssen, wurde weggelassen. Allein das macht einen zufriedener. Liegt doch auf der Hand, würde man meinen.

Naja, ich starte heute mein Wochenende – voll effektiv 🙂

gelesen im

Standard – Nach Experiment in Island: Viertagewoche bleibt für viele Beschäftigte