#stayhome und die Ernährung in einer Familie von Vieren

Alles ist anders. Wenn ihr euch erinnert, dann hatte bzw. habe ich ja eh immer noch den Gedanken, weniger Fleisch zu essen (nachzulesen hier: was ich so vorhab‘ in 2020). Bis zum Jahresende, wenn geht natürlich früher, wollen mein Mann und ich auf einmal Fleisch die Woche sein.

Um dieses Ziel zu erreichen, müssen wir unsere Rezeptesammlung umstellen. Die ist nämlich fleischlastig. Sie beinhaltet alle Kinderlieblingsessen und eine beträchtliche Anzahl an klassisch böhmischen Fleischgerichten. Herrlich an sich, wenn es eben nicht einfach zu viel des Guten für dauerhaft wäre.

Wir beide, also mein Mann und ich, wir schwimmen um die 50 rum und die Idee ist, dass alles was wir jetzt schaffen in punkto gesunder Körper, gesunder Geist uns vermutlich das Alter(n) erleichtern wird. Also bewegen wir uns mehr (auch ein Problem im #stayhome Modus – dazu demnächst) und wir stellen unsere Ernährung um.

Nun sind wir eben, wie bereits erwähnt, Böhmisches gewöhnt, dazu etwas Italien und ein paar fruchtig, scharfe Ideen aus dem Asiatischen Raum. Einer eingelegten Zucchini fällt es schwer, jemanden derart geschmacksverwöhnten aus der Reserve zu locken. Aber zum Glück ist dem ja so nicht mehr. Vor 20 Jahren war vegetarisch  verhältnismäßig einfaltslos, heute kann man richtig gut essen. Auch ohne Fleisch.

Wir hatten diesbezüglich immer schon eine überschaubare Anzahl an fleischlosen Gerichten. Diese reichten aber in der Zahl nicht aus, um durch ein Monat eine gewisse Abwechslung zu bieten.

Ergo haben wir Kochbücher gekauft, im Internet recherchiert und sind jetzt mittendrin. Im Testen, Entdecken, Kochen und Essen.

Da waren wir als das Virus uns zwang zu Hause zu bleiben. Alle Viere. Was plötzlich bedeutete, dass, im Gegensatz zu normalerweise, alle zu Mittag da sind. Und damit 2x täglich gekocht wird. (Wobei natürlch auch mal kalt und so, eh klar. Aber ich sag’s nur kurz … Pubertier. Ihr kennt euch also aus.)

2x Kochen ist für unsere Rezeptmappe aber eine Herausforderung. Weil doch eine gewisse Anzahl der Gerichte einen Tick aufwendig sind. Nicht super, aber genug, um sie nicht nebenbei aus der Hüfte zu schießen. Dazu kommt weiters die verheerende Tatsache, dass einige von uns – ich nenne keine Namen – nicht alles essen. Oder zumindest nicht so gern.

Das verursacht empfindlichen Mehraufwand, den wir mit Resteverwertung, Schinken-Käse-Toast und kleinen, wenig aufwendigen Mahlzeiten, versuchen im Griff zu behalten.

Es kommt also regelmäßig vor, dass eine Mahlzeit einfach nicht für alle ist. Sprich wir kochen/wärmen auf doppelt.

Furchtbar.

In so einer Aufwandssituation ist das Ausprobieren von neuen Gerichten in den ersten Wochen der Quarantäne daher gleich mal grundsolide zu kurz gekommen. Und wir haben wieder deutlich mehr als einmal gefleischt.

Hilfreich fürs Erkennen dieser Misere waren dabei ein paar Menschen aus meiner Umgebung, deren Figuren sich in den ersten Wochen bereits bemerkbar ausgedehnt haben. Ich persönlich steige beinahe nie auf eine Waage. Ich verlasse mich auf meine No-Elasthan Jeans. Solange ich da reinpasse, brauche ich nicht alarmieren, aber trotzdem. Ich fühlte das Fleisch.

Was ich damit meine? Man fühlt sich anders an, körperlich, wenn man Fleisch isst. Ohne Fleisch bin ich leichter. Nicht in Kilogramm, sondern gefühlt.

Also sind wir wieder am Testen. Wir kochen irgendwie ständig. Es nervt ein bißchen, aber es schmeckt am Ende halt gut 😉

Ich würde euch ja gerne ein paar Rezepte vorstellen, aber ich hab’s wahrlich nicht so mit dem Essenfotografieren. Wenn ihr also Tipps wollt, dann gebt Bescheid, aber die Fotos werden in keinster Weise foodbloggerisch. Hochunwahrscheinlich.

Was ich noch mache und was eben auch zur Zeit ein wenig schwerer fällt ist Intervallfasten. Ich bin keine Frühstückerin. Ich habe immer schon des öfteren meine erste reale Mahlzeit zu Mittag eingenommen. Neuerdings nennt man das Intervallfasten und es stellt sich heraus, dass das total gesund und heilsam ist. Nun fällt mir das ziemlich leicht und ab und zu habe ich das eben praktiziert. Da ich im Alltag eben auch schon viel zu Hause war und Bewegung nicht mein Schwerpunkt ist, schien das durchaus sinnvoll.

Im Alle-daheim ist das halt ein bißchen komplizierter. Ich kann nicht genau orten, wo das „Problem“ liegt, es dürfte aber das Soziale sein, dass mich zum „einen Happen nehmen“ überredet.

Wiedemauchimmer.

Ich habe das erkannt und bin jetzt dabei wieder mindestens einmal in der Woche, vormittags einfach nichts zu essen. Mit ein paar Glas Wasser ist das kein Problem für mich.

Denken muss ich halt dran.

Im Großen und Ganzen ist es schon interessant zu beobachten,

wie sehr sich die Dinge verändert haben.

Eben auch in der Küche.