Von der Mode für unsere Töchter oder Welche Schublade hätten’s denn gerne?

Neulich bei uns ums Eck kommen mir drei Mädels entgegen. Irgendwas zwischen 14 und 16. Jung, aber durchaus weiblich. Eine davon sogar ausnehmend weiblich. Sie trug ein knappes weißes Shirt und eine Skinny Jeans auf deren Hintern stand „juicy“.

Szenenwechsel:

Letztes Jahr, wir waren mit Freunden schwimmen. Die Kids alle im Wasser. Vollgas.  Großes Juchee! Die ältere Tochter meiner Freundin trug einen Bikini. So einen, wie sie ihn eben zur Zeit schneidern. Ein längliches Dreieck am Po. Freie Sicht auf ziemlich viel. Sexy.

In beiden Situationen war meine erste Reaktion: „Schreck“. „Wie kann frau?“. Dazu kam dieser Zorn. Die Tatsache, dass es für junge Mädels nur Sachen gibt, die milde ausgedrückt, unpassend eindeutig sind. So dachte ich.

Die zweite Reaktion war: „Warum reagiere ich eigentlich so?“

Wohlgemerkt beide Mädels waren durchaus weiblich und hübsch. Eigentlich standen ihnen die Sachen. Man kann ja darüber streiten inwieweit es angemessen ist derlei Kleidung zu tragen, aber grundsätzlich dagegen bin ich nicht. Ich will eigentlich schon, dass jede Frau (und natürlich auch jeder Mann) anziehen kann, was ihr gefällt. Und naja, wenn ein junges Mädel Vollgas weiblich macht. Warum eigentlich nicht?

Die Antwort auf die obige Frage war schnell da. Es ist meine Erfahrung mit einer gewissen Sorte Männer. Demnach gibt es nämlich diesen nicht näher definierten, aber leider gar nicht so kleinen Teil, der männlichen Bevölkerung, der nicht so recht umgehen kann mit Frauen, die aussehen wie Frauen. Diese Männer reagieren dann schon mal verwirrend triebgesteuert. Und als erwachsene Frau fürchte ich daher um diese Mädels. Aus meiner Erfahrung heraus.

So, und nur um das klarzustellen, ich rede hier nicht von Männern mit Migrationshintergrund.

Vor kurzem war ich mit der kleinen Miss shoppen. Also wir haben es versucht. Wer die kleine Miss kennt, weiß, die bestellt bei mir. Wir haben es trotzdem versucht und sind durch ein paar Kinderabteilungen geschlendert.

Es war entsetzlich bis hin zur schockierten Ernüchterung. Die Röcke waren kurz. Die Oberteile knapp und die Sprüche auf den Shirts lahm. (Be happy!). Zumindest solange man in der Mädelsabteilung herumirrte. Dazu Farben, die einem spontan so gar nicht als Farben aufgefallen wären.

Am Ende haben wir einen Sweater mitgenommen auf dem steht: „Let’s go break the rules“ – aus der Bubenabteilung. Eh klar.

Zusammengefasst kann frau sagen, dass die Situation modetechnisch ziemlich vermurkst ist, um es mal zahm auszudrücken. Als junges Mädel hat Bald-frau es wahrlich nicht leicht. Ein Hose mit der Aufschrift „juicy“ allerdings hat für mich die Grenze der Frauenobjektivierung gewaltig überschritten. Wem fällt denn wirklich solcher Schrott ein!

Okay. Luftholen. Was will ich damit sagen? Nun, womöglich fällt euch dieserlei In-die-Schublade-stecken ja gar nicht mehr auf. Da das schon so lange so ist. Achtet mal darauf und vor allem überlegt euch in welche Schubladen ihr eure Töchter stecken lässt.

… so ihr da noch was mitzureden habt!

Wichtiger Hinweis für euch!!!