12tel Blick Juli 2022

Es war etwa 6:30 als mich die Baustelle gegenüber weckte (mein Baustellenweck-Drama habe ich hier ja schon mal schmunzelnd verarbeitet) und 20 Minuten später war ich auch schon an meinem 12tel Blick Standort Singerstraße Blick durch die Churhausgasse auf den Steffl. Das Foto ist mein Beweis, genauer gesagt die gespeicherten Metadaten. Die sagen nämlich 6:49 Uhr. Somit wisst ihr, dass ich schnell aufstehen kann, wenn es denn notwendig ist und ihr wisst weiters, dass ich nahe genug am Steffl lebe um in so kurzer Zeit – mit dem Rad – dort Fototapparat abdrücken kann.

Das Morgenlicht kitzelt gerade mal oben die „Zierleiste“ am Dach und die Reflexion davon läßt das Haus gegenüber ein wenig glimmen. Der E-Roller steht obligat im Weg rum (Ich sehe sowas eher selten, möchte ich anmerken.) und die Dame in Blau, war für ein paar Minuten, der einzige Mensch in der Gasse. Früher Morgen in der City halt.

Die Stadt selber war noch still, aber wach war sie schon. Sie bereitete sich vor auf was da noch kommt. Sie wurde geputzt und mit frischen Waren beladen, sprich die MA48 auf Vollgas und Lieferwägen überall. Menschen schon auch, aber im Vergleich zu ein paar Stunden später nicht wirklich erwähnenswert. Jogger und Gassigeher. Der Mittwoch war der erste angenehme Morgen seit zwei Wochen. (Anmerkung: Dienstag war auch kühler, aber es regnete halt)

Und so bin ich des Morgens über den leeren Stephansplatz geradelt, nur um schmunzelnd festzustellen, dass – völlig logisch – die Einzigen, die um diese Uhrzeit schon touristisch durch die Stadt spazieren – die Japaner sind. Die ticken halt nach anderen Uhrzeit. Das hat für mich einen unfassbar menschelnden Charme. Die Touristen am leeren Platz beim Selfie-machen und im Hintergrund fahrt die Kehrmaschine ihre gemütlichen Runden. Love it!

Der Retourblick in Richtung meines Fotostandorts und die japanischen Touristen, die die Ruhe genießen.
Foto machen ohne Menschenmassen im Hintergrund, dafür kurvt die Kehrmaschine gerade auf den Platz.

Und der Graben ohne die Leut‘. Fast wie im ersten Lockdown. Kämate man am Sonntag vorbei, wären nicht mal die Lieferanten da. Also bin ich kurz den Graben runtergerollt. Weil’s halt doch so schön und kitschig ist. Und wenn man schon am Graben ist, dann muss man quasi auch einen Blick den Kohlmarkt runter werfen und sich von der Pracht des Michaelertors erschlagen lassen. Pflicht. Und dort habe ich dann das Video von den Joggern gemacht, dass ich euch einfach unter die Nase reiben muss. Ich finde es wohl das Beste, was ich seit langem geliefert habe!

Die Morgensonne auf den Prunkfassaden kann’s halt schon.

Und weil mir dieses Video so gefällt, habe ich gleich weitergemacht und bin mit dem Rad durch das Michaelertor gefahren und durch den Hof hinüber zum Heldenplatz, Blick auf Rathaus, Blick auf die Museen, durch’s Heldentor und dann auf den Radweg am Ring. Eine Minitour durch die Hofburg quasi. Für euch.

Wieder zu Hause war ich bevor die anderen wach waren. Am Rückweg sind mir auch schon vermehrt Radler entgegengekommen. Aber ich weiß aus Erfahrung, dass der Strom hinein in die Stadt erst gegen halbneun so richtig fließt. Da brummt’s dann am Radweg.

Den Trip hinauf auf den Dom habe ich verschoben. Das wird vermutlich September, womöglich sogar Oktober. Das hat mit drei Dingen zu tun, nein vier:

  • 343 Stufen
  • Hitzewelle
  • Licht – ich hätte gerne womöglich die goldene Stunde erwischt … oder so
  • die Öffnungszeiten: die machen dort um 17:30 zu. Was die Sache mit dem Licht halt in eine andere Jahreszeit schiebt.

Aber rauf gehe ich sicher noch! Gebucht. Ich hoffe halt, dass euch mein heutiger Morgenausflug gefallen hat und werde mich jetzt durch eure Blicke klicken.

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