„Endlich“, habe ich mir gedacht, „endlich ist es grau!“ Früher, so sagt mir meine Erinnerung, war es von Oktober bis Februar grau in Wien. Ich rede vom Himmel. Es war ein ganz helles grau, fast schon weiß. Es war undurchdringbar und wochenlang da.
Dass die Wienerinnen zu Depressionen neigen, kann niemanden überrascht haben.
In den letzten Jahren ist der Herbst hierzulande deutlich sonnendurchfluteter. Und obwohl ich das begrüße, ertappe ich mich dabei, das Grau, wenn es denn dann kommt, erleichtert aufzunehmen.
Ein bissi ist es halt doch noch beschissen, das Wetter in Wien. Oder so ähnlich, denke ich mir wohl.
Naja, die menschliche Psyche ist ein eigenartig Ding.
Auf jeden Fall schien es mir angebracht euch ein depressives Stadtpark-Bild zu präsentieren. Wobei ich ehrlich zugebe, dass der Kursalon und die goldene Blätterpracht die Tristesse nicht so recht zu vermitteln vermögen.
Es hatte fünf Grad und hat leicht genieselt. Jetzt wissen wir also, wann die Wiener nimmamehr im Stadtpark sitzen.
Herumspaziert sind sie aber schon noch. Es war allerdings mittags. Da isst man in Wien.
Der Park gehörte den Vögeln. Es roch nach naßer, kalter Wiese. Der Verkehr am Ring bildete ein erstaunlich leises Hintergrundrauschen.
Christkindlmarkt ist tatsächlich keiner in der Nähe, was wirklich eine Leistung ist.
Die sind nämlich überall.
Heute werde ich zu Hause auf Weihnachtsdeko machen. Ein bissi halt. So der Plan.
Und ihr? Seid ihr auch schon auf Lichterketten-Modus?
Und hier geht’s natürlich noch zu Eva hinüber.