gesehen KW 29 – Der rückläufige Merkur oder Wir sind halt einfach nicht das Zentrum des Universums

Nein, das ist nicht der Mond. Das ist Merkur. Aufgenommen mit der Messenger Sonde. Seinerzeit. Keine Ahnung wann. Tut nämlich heute hier nichts zur Sache.

Ich mag ja so Geschichten um unser Sonnensystem. Die direkte Nachbarschaft quasi. Der Durchschnittserdenbewohner weiß ja quasi nix um die eigenen Nachbarn. Oder? Was wisst ihr so über Merkur.

Wo ist er im Sonnensystem?

Muss man schon kurz nachdenken.

Seufz.

Mir geht’s ja genauso.

Heute erkläre ich euch – bzw. versuche ich zu erklären – wie der rückläufige Merkur zustande kommt. Wobei sich zunächst mal die Frage stellt: rückläufiger Merkur? Was ist das denn?

Also: die Astrologen und jene Menschen, die die Jahre – 2.000 bis vor relativ kurzem gelebt haben –  hatten allesamt ihre Freude daran, dass Planeten, wenn man sie regelmäßig am Himmel beobachtet, wie es scheint, ab und dann die Richtung ändern und … wieder zurück wandern. Am Himmel.

Kein Scherz.

Genauso schaut’s aus.

(Die Magie steckt natürlich im Wort „schaut“.)

Merkur ist kleiner als die Erde – nur so, ganz nebenbei

Also es schaut aus, als würde der beobachtete Planet stehenbleiben, rückwärts fahren, dann wieder stehenbleiben, und wieder vorwärts fahren. Das ganze noch einen Tick versetzt, sodaß die Bahn wie eine kleine Schlaufe wirkt.

Superlässig, verwirrend und „da-muss-es-doch-eine-logische-Erklärung-geben!“.

Und natürlich gibt es die.

Sie besteht in der simplen Wahrheit, dass alle Planeten unterschiedlich schnell um die Sonne kreisen. Auch wir. Und dadurch ergeben sich halt „Überholmanöver“.

Und ein Überholmanöver schaut im All aus, wie ein kleines Looping.

Also im Fall des Merkurs, überholt die Erde den Merkur. Wobei aus Sicht des Merkur, ziemlich sicher auch die Erde ein Looping macht. 🙂

Kleine Anmerkung am Rande: Der Merkur gehört zu jenen Planeten, die noch näher an der Sonne liegen, als wir und weil das so ist, ist Merkur für uns nur untertags sichtbar. Klar? Merkur kann man NIE nachts sehen, denn nachts bedeutet von der Sonne abgewandt, wo der gute Merkur eben nicht ist.

An sich komplett logisch, hatte ich mir so aber noch nie gedacht.

Wieder was gelernt.

(für den Fall, dass euch mal jemand mit seinem astronomischen Wissen beeindrucken möchte und euch den Merkur am Sternenhimmel zeigen will …. 😉

Und hier noch für euch das Video. Selbst, wenn ihr nicht so englisch unterwegs sind, die Animation erklärt ziemlich klar wie die scheinbare Schlaufe am Himmel entsteht.

So: und jetzt noch der traumhafte Abschluss des Videos als kleines Bonmot fürs Wochenende:

„Wir Menschen fallen leicht Illusionen zum Opfer, wenn wir daran glauben der Mittelpunkt von allem zu sein!“

Bild Merkur: NASA/Johns Hopkins University Applied Physics Laboratory/Carnegie Institution of Washington [Public domain]