I have a FAHRRAD!

Die Eine oder Andere erinnert sich womöglich noch an meinen verwirrten Fahrradpost von vor 3 Jahren. Da wollte ich mir einfach so auf Hopp ein Fahrrad kaufen, weil mir eines in einer Auslage gefallen hatte und mir mein Süßer eben eines zum Geburtstag schenken wollte.
Und dann war ich geradlinig ausgesprochen komplett überfordert. Nie hatte ich mir Gedanken zum Radfahren gemacht, nie über Räder. In meinem Kopf war das keine große Sache.
Und als ich dann auf dem Rad proberadelte, war alles so derart anders, so derart neu, so unerwartet und … überhaupt, dass ich das erst mal sickern lassen musste.

Der Verkäufer hatte ein paar – durchaus berechtigte – Fragen gestellt. À la: Wozu wollen sie das Rad denn so benutzen? Mit E oder ohne?
Und ich hatte zur Antwort nur ein Dummerchen-Gesicht zur Verfügung. Denn in meiner bis dahinigen Welt braucht man ein Rad zum Radfahren. Eh klar. Was fragst du sowas?
E oder nicht E? Pfffff. Kostet Geld. Dann wohl lieber nicht. Ist hilfreich. Dann vielleicht schon.

Ich bin ein Sickertyp. Meistens zumindest. Und so habe ich mich nachdenken lassen ohne eben auch nur einmal darüber nachzudenken. Und vor etwa eineinhalb Monaten war ich dann damit fertig.

Anmerkung: Für die, die das nicht verstehen. Dinge brauchen ihre Zeit. Und das menschliche Hirn, das tickt ja immer. Auch, wenn man es eben selber gar nicht merkt. Ich kenne mein eigenes Hirn gut genug, um zu wissen, dass ich manche Dinge nicht aktiv durchdenken darf, weil ich dann zum Zerlegen und Verkomplizieren neige. Wenn etwas nicht eilt, so meine Erfahrung, ist es besser, wenn ich es reifen lasse. Die Dinge poppen immer am Ende von ganz alleine auf und sind fertig. Wie so ’ne Mikrowelle. Bing! Fertig!

Und neulich eben waren sie da: All die Antworten auf die Fragen zum Thema Fahrrad.

  • Körbchen vorne ist wichtig, wegen der Handtasche
  • Ich fahre nicht Sport, ich fahre Fun. Gemütlich, gute Sicht, stabil.
  • Ich trage gerne Kleid.
  • Womöglich erledige ich unterwegs Einkäufe … ergo Körbchen. Eventuell auch so eine Tasche, die man an den Gepäckträger klickt.
  • Wenn ich ins Stoffgeschäft meines Vertrauens radle, möchte ich dort nicht keuchend und patschnaß geschwitzt ankommen .. ergo, ja Bitte mit E. Wien ist viel zu hügelig.

Ich erinnerte mich daran zwei Räder getestet zu haben. Das eine war wunderschön, aber .. irgendwie riesengroß und schwer. Das zweite war leichter, filigraner, dafür nicht so atemberaubend. Ich ging also ins Geschäft mit der Bereitschaft eines der Beiden zu erwählen. Mit meinem neuen inneren Wissen war ich mir sicher, dass ich ziemlich schnell wissen würde, welches der beiden Räder es jetzt ist.
Und genau so war es dann:

Ich bin jetzt knapp zwei Wochen im Besitz dieser Schönheit und mittlerweile schon häufiger gefahren als das gesamte letzte Jahr mit meinem alten Rad.
Es schaut also gut aus. Wir lernen einander kennen. Es ist wunderbar. Ein bissi wie verliebt sein.

Ladies and Ladies (liest hier ein gentlemen?), may I introduce: