Der April hat in Wien seinem Namen alle Ehre getan. Es war kalt, warm, kurz vor dem Austrocknen und sehr feucht. Frau darf sich also nicht beklagen. Da der Monat auch sonst nicht ereignislos war, bin ich überrascht bei welchem Wetter ich am Ende zu meinem Standort gekommen bin.

Ich lehne mich da jetzt, glaube ich, nicht allzuweit aus dem Fenster, wenn ich sage, dass alle die Radfahren können, auch gerne radfahren. Wohlgemerkt, wenn das rundherum stimmt. Wind im Haar, einigermaßen freie Fahrt, Übersicht, Wetter okay und schon radelt man recht begeistert dahin. Will sagen: ich kenne niemanden, der radfahren lauthals furchtbar nennt. Natürlich fahren nicht alle mit dem Rad. Manche sporteln per Rad, aber das Rad als Verkehrsmittel ist nicht überall eine Lösung. In vielen Städten neuerdings aber schon.

Kennt ihr diesen Moment, an dem ihr etwas, woran ihr locker tausend mal vorbeigegangen seid, das erste mal richtig anschaut und erkennt, dass da etwas ganz anderes steht, als ihr immer gedacht habt? Nun, ich gebe zu: das kommt nicht allzu häufig vor. Aber es kommt vor. Mir ist das gerade so passiert mit dem „Haus mit Augenbrauen“ oder „Varta-Haus“ am unteren Ende der Mariahilfer Straße.

Heute habe ich etwas Spezielles für euch. Wien-Info der Art, wie sie auch viele Wiener nicht so recht wissen. Es geht um die Klimt Fakultätsbilder.
Wenn ihr die nicht kennt, dann seid beruhigt. Es gibt sie nämlich nicht mehr. Gustav Klimt erhielt seinerzeit den Auftrag die Decke des Festsaals der Universität zu gestalten. Die Justiz, die Philosophie und die Medizin sollten dargestellt werden.
Klimt lieferte 3 Gemälde als Entwürfe ab, diese wurden aber als pervers und grauslich abgelehnt.

„Endlich“, habe ich mir gedacht, „endlich ist es grau!“ Früher, so sagt mir meine Erinnerung, war es von Oktober bis Februar grau in Wien. Ich rede vom Himmel. Es war ein ganz helles grau, fast schon weiß. Es war undurchdringbar und wochenlang da.
Dass die Wienerinnen zu Depressionen neigen, kann niemanden überrascht haben.

In den letzten Jahren ist der Herbst hierzulande deutlich sonnendurchfluteter. Und obwohl ich das begrüße, ertappe ich mich dabei, das Grau, wenn es denn dann kommt, erleichtert aufzunehmen.

Stellt euch vor bei euch im Ort wird eure Zufahrtsstraße zum Haus generalsaniert. Komplett neu. Baustelle für Monate. Zufahrt zum Haus nicht möglich. Ihr bekommt einen Parkplatz zur Verfügung gestellt so in etwa 1,2km Fußweg entfernt.
Weiters stellt euch vor, dass im Ort noch ein paar weitere Baustellen eröffnet werden und damit einhergehend sind die Wege zu eben jenem Parkplatz von Woche zu Woche anders anzufahren. Schlicht, weil da so eifrig gebaut wird.

Ich hatte ja mit dem Gedanken gespielt ein Septemberfoto im Regen zu machen. Und dann kam das Jahrhunderthochwasser über die Region, indem auch Wien an seine Wasserfassungsgrenzen kam. Nicht um die Donau rum. Der Wienfluss, war es der sich zum potentiellen Sorgenkind entwickelte. Womit wir beim 12tel Blick Standort sind, denn der Wienfluss fließt mitten durch den Stadtpark.

Womöglich habt ihr mitbekommen, dass ein beträchtlicher Teil Europas die letzten Tage im Wasser versunken ist. Dieses mal mit dabei auch Österreich. Und eben auch Wien. Wobei Wien ja eben nicht im Wasser versunken ist. Auch wenn die Berichterstattung viel vom wirklich imposanten Wienfluss zeigte, so muss man darauf hinweisen, dass es zu Überschwemmungen im großen Stil nicht gekommen ist und dass, obwohl wirklich viel Wasser durch die Stadt unterwegs war.