Die 3 Arten Schmuck zu tragen: Welcher Typ bist du?

Mit dem Schmuck ist das bei mir so eine Sache. Ich habe wohl jahrzehntelang so gut wie keinen getragen. Nix. Keinen Ring, keine Ohrringe und Ketten jeder Länge sowieso. Nur in Ausnahmeherzeigsituationen – Hochzeiten etc. – da hab’ ich dann. Schmuck und ich, das war jedes mal ein ungewohntes Bild samt dem dazugehörigen Gefühl.

Stets hatte ich Frauen in meinem Leben, die jedoch sehr wohl Schmuck trugen. Und sie sahen damit auch immer tiptop aus. Manchmal hat mich das inspiriert und ich hab’s probiert und … nääähh, bei mir hat das einfach nicht so ausgeschaut. Ich legte das Thema weg. „Offensichtlich bin ich kein Schmucktyp“, dachte ich mir. Thema im off.

Und dann bin ich vor ein paar Jahren mal mehr oder weniger gezwungen gewesen mir beim Juwelier was zu erstehen. Warum das so war, ist eine andere Geschichte, ich will euch heute erzählen, was mir dort der Eigentümer des Geschäfts erzählt hat. Das hat nämlich mein Leben – schmucktechnisch – verändert.

Ich erklärte ihm, dass ich mir ein paar „Basisohrringe“ kaufen würde wollen. Dass ich aber nicht recht wüßte, ob Gold ob Silber ob mit Stein oder wasauchimmer. Nur, so war ich mir sicher, darf’s nix Auffälliges sein, denn, davon war ich ja überzeugt, sowas steht mir nicht. Ich erzählte ihm von meinen Freundinnen, die da Ringe, Ohrgehänge und Ketten (mehrere) trugen und dabei tiptop aussahen. Er blieb ruhig und stellte mir die Frage: „Warum tragen sie Schmuck?“

Und ich hatte keine Antwort. Wenn dann wohl am ehesten die: „Ich trage ja gar keinen Schmuck!“

Und er erklärte mir, dass es im Wesentlichen 3 Gründe gibt, warum die meisten Menschen Schmuck tragen. Und die fasse ich euch für euch zusammen.

Die 3 Gründe warum wir Schmuck tragen – DIE 3 SCHMUCK-TRAGE-TYPEN

TYP 1: Der Schmuck ist ein Teil der Kleidung, ein Teil des Outfits


Die Freundinnen, die mich so beeindruckt haben, tragen eigentlich immer Schmuck. Meist passen Kette und Ohrringe zusammen. Manche tragen Ring, manchmal mehrere. Gerne mal auch mehrere Ketten. Sie tragen den Schmuck sehr natürlich. Es steht ihnen. Laut dem Juwelier tragen diese Frauen den Schmuck wie ein Stück Kleidung. Sie fühlen sich nicht komplett angezogen, wenn sie die Ohrringe nicht drin, die Kette nicht angelegt haben. Der Schmuck gehört für sie einfach dazu.

TYP 2: Schmuck als Statussymbol


Wer hat sie nicht gesehen, die Rapper mit den dicken, fetten goldenen Ketten, den protzigen Uhren und den Brüller-Ringen. Oder beim Opernball, wenn auf so manchem Dekoltee die Stammesjuwelen liegen. Millionenschwer. Das wäre dann Typ 2. Hierzulande schauen (außer am Ball) die Leute gerne genervt, aber es gehört für manche halt dazu. Es ist ein Zeichen und heißt:
„Ich habe, ich kann’s mir leisten, schaut her, ich habe Kohle!“ In unserer Neidergesellschaft kommt das manchmal nicht so an, aber in anderen Ländern schaut man dann schon mal anerkennend. Kultursache halt. Auf jeden Fall gibt es diesen Schmuckträgertyp. Schmuck als Statussymbol. Jeder Juwelier kennt diese Leute. Eh klar.

TYP 3: Schmuck als Ergänzung des persönlichen Stils


Und dann gibt es eben diese Leute, da gehör’ ich dazu, für die der Schmuck ein Stück ist um einen erwünschtes optisches Bild zu erzielen. Wohlgemerkt im Unterschied zu Typ 1, handelt es sich hierbei nicht um eine tägliche Angelegenheit. Der Schmuck ist kein alltägliches Teil ohne dem man nicht komplett ist. Vielmehr hat die Person an diesem Tag, zu dieser Gelegenheit ein spezielles Bild im Kopf (das so eben sonst im Alltag nicht da ist) zu dem eben ein ganz spezielles Schmuckstück gehört. Es geht nicht um: „Ich will heute Ohrringe tragen.“ Es ist mehr ein „Ich bin heute auf Klimt unterwegs und ich fühle mich Klimt mit diesen speziellen Ohrringen!“

Als ich erkannt hatte, dass ich ein Typ 3 bin, war mir sehr geholfen. Ich habe meine Klimt Ohrringe (Ich nenn’ sie nur so, weil ich meine damit wie eine Frau aus einem Klimt Gemälde auszusehen. Die Ohrringe selber haben nichts mit Klimt zu tun – nur zur Erklärung) und es kommt halt vor, da will ich ein Klimt Gemälde sein. Die meiste Zeit allerings ist dem nicht so.

Seither kann ich meine Freundinnen und ihren Schmuck einfach genießen, denn ich weiß, dass ich mich nicht jeden Tag behängen kann. Das bin ich einfach nicht. An ihnen find ich es halt super. Eine Diskrepanz, die leichter zu ertragen ist, seit dem Gespräch mit diesem Juwelier. Und ich dachte, das ist vielleicht auch für Andere interessant.

Und weil ich ja weiß, dass ihr nach meinen Klimt-Gefühl-Ohrringen fragen werdet, habe ich mich aufgeschminkt, dazu Licht und Stativ aufgebaut. Die Kamera mit dem Handy verbunden und wahrlich unzählige Fotos von mir gemacht. Wohlgemerkt, ich habe diese Ohrringe ursprünglich als Alltagsohrringe, klein und unauffällig geplant, nur um dann zu erkennen, dass ich so nicht bin. Schmucktechnisch 😉