Ich nähe mir eine Jeans – vorläufiger Abschluß

Zuletzt saß sie und saß doch nicht ganz richtig. Beim Testeinkaufengehen im hiesigen Supermarkt ums Eck, rutschte sie eigenartig an mir herunter. Danke. Nicht lustig.

Jetzt ist das vorbei.

In der neulich erwähnten Stitching Session bei Walter Lunzer habe ich die Hose ja dabeigehabt, angezogen und fachmännisch jene Stellen korrigiert, die auch nach dem Ausbessern, der für mein Laienauge offensichtlichen Fehler (nachschauen hier möglich), eben immer noch da waren.

Da war zum einen der Bund: Im Schnittmuster besteht der Bund aus drei Teilen. Diese werden planmäßig zuerst an die Vorderblätter bzw. das Hinterblatt der Hose genäht und im Anschluß dann wird die Hose zusammengenäht.

Das wollte ich so nicht und habe den Bund, wie ich es von den Kinderhosen gewohnt bin, zu einem Stück zusammengefaßt und auf die fast fertige Hose genäht.

Dadurch hatte der Bund aber nicht den nötigen Bogen. Ein kleines winziges bissi zuwenig Kurve war da. Kaum der Rede wert.

Aber gerutscht ist sie trotzdem.

Im Schnittmuster habe ich das jetzt mittels zweier zarter Keile geändert. An der Testhose habe ich kurzerhand einen Gummi eingezogen. Sieht man nicht, sitzt aber! 🙂

Und dann war da noch ein Zentimeter, der vorne im Schritt weg musste. Im Schnittmuster habe ich das eingezeichnet und kurz gegrübelt, ob ich an der Testhose an dieser Stelle mit der Ovi drüberrattern sollte. Ist ja nicht gerade gut zugänglich oder wenig Stoff ..

Ich hab’s dann aber doch gemacht und WOHOOO!! das macht höllisch Unterschied. Sie sitzt jetzt richtig gut!

Zusammenfassend möchte ich den Damen, die mit dem Schnitt aus der Jeanswerkstatt arbeiten folgendes mitgeben:

1. Bund: überlegt euch vorher ob in einem oder in 3 Teilen. Wenn ihr euch für die Ein-Stück-Variante entscheidet, dann nehmt rechts und links an der oberen Kurve einen Zentimeter raus.

2. Der Taschenspiegel ist zu kurz. Den könnt ihr locker um 2cm in die Tasche runter verlängern. Ich muss bei meiner Testhose ständig achten darauf, dass der Taschenspiegel auch ordentlich in der Hosentasche drin ist. Man sieht die Naht beinahe ständig.

3. Die Hose ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit viel zu weit. Ich musste enorm viel Weite aus den Beinen rausnehmen. So viel, dass es nahe lag generell die Hose eine Größe kleiner zu nähen. Das hätte dann aber obenrum nicht gepasst. (Ich habe in der Stitching Session noch die kleinere Größe probiert …)

4. Die Passe sitzt bei mir sehr tief. Ich weiß, wir hatten ganz fantastische Aufjaul-Momente, als in der Jeanswerkstatt verschiedene Damen die idente Jeans angezogen haben und es gaaaaanz anders aussah. 🙂 Wir sind alles Unikate. Einige werden an der Passe nicht viel ändern müssen, andere schon. Seid darauf gefaßt.

Die letzten Änderungen in einem Bild.

🙂

Ich bin schon gespannt auf meine Winterhose. Der Stoff wird dann erheblich dicker sein und die Änderungen sind ja jetzt im Schnittmuster. Es wird also eine ganz andere Hose.

Die Testjeans, die habe ich jetzt richtig gern an.

Wenn’s grad nicht zu heiß ist.

Den Werdegang der Jeans kann man hier nachlesen.

Und jetzt, wo ich es so durchlese, denke ich mir, ich hätte näher-ran-Fotos machen sollen. Damit man sehen kann, wie gut sie sitzt. Womöglich liefere ich das noch nach! Sorry!

Und das Top, das ich hier trage, habe ich euch letzte Woche vorgestellt.

reine Arbeitszeit: locker 4 h 

Ein Testteil daher sind hier die ganzen Vorarbeiten inkludiert

Materialkosten:  ca. 60 €

Anzahl der benötigten Maschinen/Geräte: 2



Wir wissen von allem dem Preis,

aber von nichts mehr den Wert!

Nachlesen hier!

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