Vom Richtig und Falsch oder die Philosophie, die in einer Jeans stecken kann!

Ich jammere hier doch stets glücklich vor mich hin und beschwere mich beseelt darüber, dass meine Tochter nur die Hosen trägt, die ich ihr nähe.

Ich erzähle von den zeittechnisch knappen Waschnächten und von dem Horror, wenn die Löcher kommen und die Zeit reift für eine neue Hose. (Anmerkung: ich nähe gerne, aber unter Druck .. pffffff! Da geht die Luft ganz schnell aus bei mir 😉

Aber heute geht es um ganz was anderes:

Es geht um Bedienungsanleitungen.

Jeder kennt das. Man kauft einen neuen Mixer und da ist dann prompt das obligate Heftchen dabei, in dem einem erklärt wird, dass der EINE Schalter, der da ist, zum Ein – und Ausschalten dient und die beiden schneebesenartigen Staberln vorne in die zwei Löcher des Mixers gesteckt werden müssen.

Und das in sagenhaften 12 Sprachen.

Ich lese so etwas nie. Und ich bin stolz darauf meinen Fernseher alleine einschalten zu können.

Punkt.

Ich werfe leiderleider auch nicht wirklich viele Blicke in Nähanleitungen. Ich wäre demnach völlig ungeeignet als Probenäherin ;-). Ich nähe wie es mir gefällt. (frei nach Pipi) Mittlerweile habe ich ja auch schon jahrelange Erfahrung, sodaß ich kaum erwähnenswert Fehler mache. Und das obligate Auftrennen, zudem man sich als Nähperson ja ohnehin verpflichtet, das zählt nicht. Verkehrt herum annähen oder so, fällt unter „Klassiker“.

Aber dass ich seit nunmehr gut zwei Jahren die Hosen meiner Tochter substantiell nicht ganz richtig genäht habe, das hat mich dann doch ein wenig überrascht. Also war ich ganz stolz, als ich diesmal die Hose nachweislich korrekt genäht zur Anprobe überreichte.

Und?

Was soll ich sagen: ich habe aufgetrennt und die Hose wieder falsch zurechtgenäht.

Ging nämlich gar nicht! War schlicht nicht richtig das Richtig. Es war falsch. Der Tochter Miene sprach da Bände. Vorwurfsvoll!

Diese Shorty habe ich genäht im August 2015 – seither habe ich offensichtlich regelmäßig den Bund zweimal zugeschnitten. (das mag daran liegen, dass ich bis heute an dieser Stelle mit 2 Stoffen gearbeitet habe – siehe Bild)

Und was sagt uns das?

Richtig und falsch sind relativ. Es liegt eben alles im Auge des Betrachters bzw. an der Hüfte der Trägerin 😉

Ich schmunzele zufrieden in mich und zwinkere dem Universum zu

😉

Schnittmuster: Canelita erhältlich bei Farbenmix (allerdings hier falsch genäht 🙂

Stoff: BioJeans mit niedrigem Elasthan-Anteil von biostoffe.at

Arbeitszeit: ca. 3 h  

Materialkosten: ca.  40 €

Anzahl der benötigten Maschinen/Geräte: 3



Wir wissen von allem dem Preis,

aber von nichts mehr den Wert!

Nachlesen hier!

https://mami-made.blogspot.co.at/2016/06/preis-und-wert-eine-nachdenkanregung.html

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