Mein Erstgeborener hat mir so manches im Leben vorgegaukelt, das mich hat intuitiv glauben lassen: „Kinder sind anstrengend, aber so anstrengend dann auch wieder nicht.“ Er war ein Durchschläfer und hat auch sonst auf der „schwierig“-Liste nicht alles angekreuzelt, das er hätte liefern können.
Unter Anderem war er bisher von der Ich-verkleide-mich-nicht-gerne-Fraktion.

Wenn unsereiner sich hinsetzt und Zeitung liest, dann ist das in zu einem großen Teil Berichterstattung oder auch mal Kommentare. Also entweder fassen die Reporter zusammen, was sie zu einem aktuellen Thema zusammengetragen haben oder sie interpretieren es in einem Kommentar. Der Großteil der Dinge, die da berichtet werden spielt sich – und das ist wesentlich – im offenen Tageslicht ab.

Öffnet man die Zeitung, den Social Media Kanal oder plauscht mit den Nachbarn, dann hört und liest man ständig Geschichten von Leuten, die die Kontrolle verlieren, ausflippen, durchknallen oder sich einfach unmöglich benehmen, weil sie einfach Trotteln sind und meinen sie könnten eh alles machen und niemand sagt’s ihnen rein. Allesamt durchgeknallte Irre, die Leut’ um uns. Ich sag’s da. Einer schlimmer, wie der Andere.

Neulich musste ich auf die Mahü um etwas umzutauschen und weil ich ja jetzt neu mit Job bin und alles gerade ein bissi Kopf steht, dachte ich mir danach: „Gehst du halt ein Runderl spazieren. Das wird dir gut tun!“ Und so bin ich die Mariahilfer Straße gemütlich runter Richtung Ring meandert, noch nicht wissend, wo’s mich denn hinschwemmen wird.